Pressemitteilung zur Online-Infoveranstaltung der IKAV zum GKW Landau

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Information am 12.Mai 20121 – War da was?
Alles neu macht der Mai – so könnte das Fazit zur Informationsveranstaltung der neuen Eigentümer*in des Geothermiekraftwerks (GeoKw) im Landauer Süden – IKAV – lauten. Neu war nicht nur die der aktuellen Lage geschuldete Form, eine Bürgerinformation via Internet zu veranstalten, neu war auch das Auftreten des Vertreters der neuen Eigner*in: alert, eloquent und auskunftsfreudig. So war jedenfalls der erste Eindruck den Herr Gruber zu vermitteln versuchte.
Doch bei fortschreitender Veranstaltung und zahlreichen Fragen später, manifestierte sich der Eindruck, dass Herr Gruber nur versucht „alten Wein in neuen Schläuchen“ zu verkaufen.
Gemessen am Anspruch eine umfassende erste Information zu den Erweiterungsplänen für das hochumstrittenen GeoKw und einen Stand der Dinge transparent darstellen zu wollen, war das Ergebnis ausgesprochen ernüchternd. Bis zum Schluss der erfreulich gut besuchten Veranstaltung, immerhin waren ca. 100 Teilnehmer eingeloggt, blieb Herr Gruber eine schlüssige Auskunft zum Geschäftsmodell und der damit verbundenen Wertschöpfungskette schuldig. Interessant wäre auch gewesen, Herrn Gruber zu fragen, wohin die IKAV die Steuern entrichtet.
Die Fragen der sich zu Wort meldenden Teilnehmer waren in weiten Teilen sehr konkret und vielfach von den schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit geprägt. Nicht sonderlich vertrauenserweckend wirkte dabei die schon so oft in Landau gehörte Versicherung jetzt alles besser machen zu wollen. Genauso wenig vertrauenserweckend war das in der Geothermiebranche übliche Spiel mit den Begrifflichkeiten. Im Laufe der Veranstaltung offenbarte sich schnell, dass sich an dieser Stelle nichts verändert hat. Wohlklingende Worthülsen, dazu völlig aus dem Zusammenhang gerissen, sind dann halt doch kein Nachweis für fachliche Kompetenz. Spätestens jetzt wirkten die Redebeiträge von Herrn Gruber wie der gut auswendig gelernte Text eines Schauspielers.
Lob gebührt Herrn Oberbürgermeister Hirsch der souverän die Veranstaltung moderierte und klar und deutlich seine Prioritäten zum Ausdruck brachte, sich um die Sicherheit der Landauer Bürger zu kümmern. An diesem Anspruch wird er sich in Zukunft messen lassen müssen.
Auch der Auftritt von Prof. Dr. Wieber – Leiters des Landesamtes für Geologie und Bergbau (LGB) – offenbarte, dass trotz der schneckenhaften Langsamkeit mit der diese Behörde sonst ihre Arbeit zu erledigen pflegt, man dort offensichtlich dazugelernt hat und mit wacher Aufmerksamkeit die Aktivitäten auf dem Kraftwerksgelände in Zukunft begleiten wird.
Die Auflagen, die dem/der Betreiber*in im Zusammenhang mit der jüngst erteilten Hauptbetriebsplangenehmigung auferlegt worden sind, bilden ein enges Korsett, das die Bewegungsfreiheit erheblich einschränkt – sofern sie auch regelmäßig korrekt überwacht und überprüft werden.
Was bleibt ergo als greifbares Ergebnis übrig? Sehr wenig!
Positiv zu vermerken ist, dass sich in Fragen der Landauer Bevölkerung eine kritische Distanz zu dem GeoKw und den Verantwortlichen gegenüber der Stadt gebildet hat.
Positiv ist allerdings auch die Veränderung im Agieren der zuständigen Behörden/Ämter zu bewerten, sich von einem wohlwollenden Wegschauen in der Vergangenheit, hin zu einer angemessen kritischen, fachlichen Begleitung des Vorhabens gewendet hat.
Man muss in Zukunft alle Schritte des Herrn Gruber von der IKAV sehr kritisch weiterbeobachten, wie er mit seinem Versprechen der „vertauensbildenden Transparenz“ umgehen wird.
Quo vadis Geothermie in Landau? Diese Veranstaltung brachte jedenfalls keine schlüssigen Antworten.

von Ute Bauer

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